Jungs oder Mädels ?

Jeder Rattenhalter steht zu Beginn vor eben genau dieser Frage: Welchem Geschlecht sollen die neuen Mitbewohner denn nun eigentlich angehören ? Sollen es lieber Böcke oder doch Weibchen werden ? Gibt es da überhaupt einen Unterschied ? Um euch das ganze hin und her Überlege ein wenig abzunehmen, haben wir hier einmal ein Pro/Kontra Männchen/Weibchen gemacht!

Ladys first, die Rattenmädels

Rattenweibchen sind von der Statur her kleiner und geschmeidiger als Böckchen, meist wiegen sie um die 300-400 Gramm. Sie sind ziemlich flink, agil und klettern gern. Zudem ist ihre Sprungkraft, mit der sie locker bis zu 1m hoch springen können, ziemlich beeindruckend.Was ein guter Grund ist, den Auslauf der Damen möglichst hoch zu bauen, um einen ungewollten Ausbruch zu verhindern. Wie Mädels nun mal sind, haben auch Rattendamen ihre Zickigen Phasen, lassen sich aber mit Futter super gut bestechen und aus der Reserve locken. Schön an den Mädels ist, dass sie häufiger auf Spiele eingehen, als es die Herren der Schöpfung tun, auch hier gilt natürlich „Ausnahmen bestätigen die Regel“. Allerdings haben die Weibchen einen ziemlich stark ausgeprägten Nagetrieb, das bedeutet für die Besitzer in erster Linie viel geknabbere an Kuschelsachen und sonstiger Einrichtung, die dadurch eben häufiger mal ausgetauscht werden muss. Neben dem Nagetrieb, ist auch der Nestbautrieb bei den Mädels ziemlich stark ausgeprägt und so wird das Futter mit unter durch den ganzen Käfig geschleppt und an den ummöglichsten Orten versteckt und gebunkert,das kann das hinterher Putzen schon mal recht anstrengend machen. Um das wieder wet zu machen sei zu sagen, dass sie weniger markieren als die Böcke und somit in der Regel nicht so streng riechen.
Somit sind die Weibchen zwar etwas rabiater und chaotisch, dafür aber auch sehr verspielt und agil und es macht wirklich Spaß ihnen beim rumtoben und klettern zu zu sehen.

Die Herren der Schöpfung

Ratten Böcke können im Gegensatz zu den Weibchen richtige Brocken werden und gut und gerne 600g oder mehr auf die Waage bringen. Ihr Fell ist dichter und härter als das der Damen und auch im Gemüt unterscheiden sich die beiden Geschlechter. In ihrer Welpenzeit, klettern und springen sie zwar genauso viel wie die Mädels und sind von diesen Temperament mäßig nicht unbedingt zu unterscheiden, allerdings werden sie mit zunehmenden Alter fauler und gemütlicher. Somit können sie eher auch einfach mal still rumliegen und sich von Mama/Papa beim Fernsehabend bekuscheln lassen, statt neugierig auf der Couch rumzutapsen. (Auch hier bestätigen Ausnahmen wieder die Regel, das ist natürlich auch vom Charakter der Ratte abhängig)..Dadurch, das die Jungs aber so faul sind, ist es um so wichtiger auf deren Ernährung zu achten, sonst hat man schnell übergewichtige Fellkugeln im Käfig von Etage zu Etage rollen. Im allgemeinen wird gesagt, das Jungs schneller zahm werden als Mädels, was ich allerdings aus persönlichen Erfahrungen nicht bestätigen kann, wenn man vernünftig mit ihnen arbeitet dauert das bei den Weibchen nicht zwingend länger als bei den Böckchen. Ein ganz großes Minus bei den Jungs ist jedoch das markieren, sie markieren wirklich alles, auch das Herrchen/Frauchen. Das soll zwar signalisieren „Du gehörst zu mir“ aber es gibt schöneres als Rattenpipi auf der neuen Lieblingshose zu haben. Durch diesen Drang zu markieren riechen die Böcke meist stärker als die Weiber, was man aber mit dem richtigen Einstreu sehr gut unter Kontrolle bekommt. Auch die Integrationskämpfe können bei den Böcken wesentlich brutaler werden, während bei den Mädchen meist nur „rumgezickt“ wird, geht es da bei den Männchen schon etwas wilder zu. Aber auch hier kann man mit ein wenig Erfahrung und Beobachtung gut einschreiten wenn es einmal zu wild wird.
Somit sind die Herren eher verkuschelte Couchpotatos, die die Käfigeinrichtung weitestgehend in Ruhe lassen, dafür aber ein wenig strenger riechen.

Gemütliche Jungs oder doch die aktiveren Mädels?
Ganz egal für welches Geschlecht man sich letztendlich Entscheidet, die kleinen Fellkugeln bereichern das Leben ungemein und es ist schwer sich vorzustellen jemals wieder ohne sie zu leben.